Sexualität ist ein sehr intimer und persönlicher Bereich eines Menschen. Sie kann auf vielfältige Weise erlebt und ausgedrückt werden und geht weit über die rein körperliche Vereinigung zweier Menschen in einem Geschlechtsakt hinaus. Auch Begehren, Lustgefühle und die emotionale Verbindung zu dem oder der Sexualpartner*in sind ein wesentlicher Teil von Sexualität. Sie hat unterschiedliche Funktionen, so dient Sexualität neben der Fortpflanzung, auch dem Aufbau und der Aufrechterhaltung von Beziehungen sowie der eigenen Selbstbestätigung.
Sexualität kann auf sehr unterschiedliche Arten beeinträchtigt sein. Die Probleme reichen von körperlichen Einschränkungen wie Erektionsproblemen, Schmerzen beim Geschlechtsverkehr und Orgasmusstörungen bis hin zu emotionalen Widerständen wie Lustlosigkeit, Ängsten oder Ekelgefühlen. Auch ein zu viel an Lust kann belastend sein und sich etwa zu Pornosucht, Sexsucht mit häufigem Partnerwechsel oder zu einem zwanghaften Ausleben von Sexualfantasien entwickeln.
Beeinträchtigungen und Störungen der Sexualität können sowohl körperliche als auch psychische Ursachen und Auslöser haben. Sie können durch aktuell belastende Lebensumstände wie einem stressigen Alltag auftreten, können auf grenzüberschreitende oder traumatische Erlebnisse in der Vergangenheit zurück gehen, können in Zusammenhang mit inneren Prozessen, wie dem eigenen Selbstbild stehen oder auch innerhalb einer Partnerschaft begründet liegen. Sofern körperliche Beeinträchtigungen bestehen, sollten diese vor dem Beginn einer Psychotherapie immer zuerst bei einem Hausarzt oder Facharzt abgeklärt werden.
Eine Sexualberatung oder -therapie setzt allerdings nicht voraus, dass jemand Probleme mit Sexualität hat. Manchmal erhofft sich eine Person, über ein offenes Gespräch einen neuen Zugang zu sich selbst oder zu dem/der Beziehungspartner*in zu finden. Das Besprechen von Wünschen und Tabus, die in einer Beziehung nicht thematisiert werden, kann sehr wohltuend und befreiend sein.
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Ein weiterer Bereich der Sexualität ist die sexuelle Identität bzw. sexuelle Orientierung etwa als heterosexueller, bisexueller oder homosexueller Mensch. Personen, die sich hinsichtlich ihrer sexuellen Orientierung noch unsicher sind oder die nicht entsprechend ihrer eigentlichen Identität und Orientierung leben, erleben Sexualität häufig als weniger zufriedenstellend. Bei Menschen die lange Zeit in heterosexuellen Beziehungen gelebt haben und sich erst später zugestehen, dass ihr Begehren sie (auch) zum gleichen Geschlecht leitet, kann dies zu Orientierungslosigkeit, Sinn- oder Lebenskrisen führen, insbesondere, wenn sie sich in gesellschaftlichen und familiären Strukturen befinden, die Homosexualität ablehnen. Gerade nach einem „Coming-out“, also der Offenlegung der wahren sexuellen Identität, kann eine Person vor großen Herausforderungen stehen.
Wenn Sie sich Unterstützung dabei wünschen, ihre sexuelle Orientierung zu finden, zu offenbaren oder in ihr Leben zu integrieren, beraten wir Sie gerne in einem Erstgespräch.